Die Chirurgie im Stühlinger bietet die Möglichkeit ambulanter Operationen und Anästhesien, aber auch kurzstationäre Eingriffe mit Übernachtung in der angeschlossenen stationären Privatklinik. Die chirurgischen Fachärzte sowie externe Fachärzte verschiedenster operativer Fachgebiete nutzen mit den internen Anästhesisten gemeinsam modernste Räumlichkeiten und Geräte sowie Instrumentarien zur Behandlung der Patienten.

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Notfallmedizin. Zur postoperativen ganzheitlichen Weiterbehandlung bestehen außerdem Kooperationen mit den in der Nähe liegenden Praxen für Ergotherapie und Krankengymnastik. Für längere und geplante stationäre Krankenhausunterbringungen besteht ein enger Austausch mit dem St. Josefs-Krankenhaus Freiburg sowie verschiedenen Rehabilitationseinrichtungen.

Verfahren zur Schmerzausschaltung

Operationen und schmerzhafte Untersuchungen werden regelmäßig in Anästhesie (griech.: Empfindungslosigkeit) durchgeführt. Für die Schmerzausschaltung wie auch für die Überwachung und Aufrechterhaltung der lebenswichtigen Körperfunktionen während des Eingriffs ist der Anästhesist zuständig. Die enge Zusammenarbeit dieses Facharztes mit den operierenden Ärzten dient der Sicherheit des Patienten sowie der Optimierung des Operations- und Narkoseablaufs.

Zur Schmerzausschaltung gibt es verschiedene Verfahren:

1. Lokalanästhesie

Die örtliche Betäubung (Lokalanästhesie) beseitigt das Schmerzempfinden unmittelbar im Operationsgebiet. Sie wird in der Regel vom operierenden Arzt selbst durchgeführt. Eine Überwachung und Mitbetreuung des Patienten durch den Anästhesisten kann unter Umständen sinnvoll und bei „Risikopatienten“ auch notwendig sein.

2. Regionalanästhesie

Die Ausschaltung der Schmerzempfindung in bestimmten Körperregionen geschieht als Regionalanästhesie im Operations- und angrenzenden Gebieten des Körpers.

3. Plexusanästhesie

Die Plexusanästhesie (Betäubung des Armnervengeflechtes in der Regel von der Achselhöhle aus) schaltet das Schmerzempfinden des betreffenden Armes aus. Hier ist im Gegensatz zur intravenösen Regionalanästhesie der gesamte Arm (auch die Oberarmregion für die operativ nötige Blutsperre) betäubt.

Bei der intravenösen Regionalanästhesie wird die Blutsperre als unangenehmer Druck empfunden, aber in Zeiträumen bis 45 Minuten toleriert. Nach Auflösen der Sperre ist der Arm nach einer Stunde bereits wieder mobil, aber noch schmerzempfindlich. Die Plexusanästhesie sorgt für eine bedeutend längere Schmerzfreiheit.

Operationen und schmerzhafte Untersuchungen werden regelmäßig in Anästhesie (griech.: Empfindungslosigkeit) durchgeführt.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Schmerzausschaltung

4. Peridural- und Spinalanästhesie

Die Peridural- und Spinalanästhesie, Teilnarkose genannt, schaltet vorübergehend die Nerven aus, die vom Rückenmark zur unteren Körperhälfte ziehen. Das Betäubungsmittel wird an einer bestimmten Stelle der Wirbelsäule in die Nähe dieser Nerven gespritzt. Die Einstichstelle für diese Injektion wird vorher örtlich betäubt, sodass der Einstich kaum schmerzhaft ist.

Zusätzlich zur Lokal- oder Regionalanästhesie kann durch die intravenöse Gabe von Medikamenten ein für den Patienten angenehmer schlafähnlicher Zustand bei gleichzeitig erhaltener Eigenatmung und Überwachung der Vitalfunktionen durch den Anästhesisten erzielt werden.

Für die Methoden der örtlichen Betäubung ist die Kooperation des Patienten unbedingte Voraussetzung. Sie sind daher für Kinder in aller Regel ungeeignet.

5. Dämmerschlaf (Sedierung)

Viele Operationen an der Körperoberfläche wie z.B. bei Fettgeschwulsten (Lipom) oder eingewachsenen Zehennägeln können in lokaler Betäubung durchgeführt werden. Allerdings ist die hierfür notwendige Spritze unter die Haut recht schmerzhaft.

Je nach Größe der Geschwulst kann trotz der lokalen Betäubung eine vollständige Schmerzausschaltung nicht immer garantiert werden. Um die Spritze sowie die Operation so angenehm wie möglich zu gestalten, bietet der Dämmerschlaf eine sehr gute Alternative zur Vollnarkose, da auch hier die Eigenatmung erhalten werden kann und die Belastung für den Körper sehr gering ist.

6. Vollnarkose, kurze Vollnarkose

Die Narkose (Allgemeinanästhesie) schaltet das Bewusstsein und das Schmerzempfinden im ganzen Körper vorübergehend aus. Der Patient befindet sich vom Beginn bis zum Ende der Narkose in einem entspannten, schlafähnlichen und schmerzfreien Zustand.

Durch genaue und individuelle Dosierung und die Kombination verschiedener Narkosemedikamente kann die Belastung für den Organismus auf ein Mindestmaß reduziert werden. Der Einsatz moderner Geräte ermöglicht eine genaue Kontrolle von Atmung, Kreislauf, Bewusstsein und anderen wichtigen Körperfunktionen.

Demzufolge „erwacht“ der Patient mit dem Ende der Operation sanft und prompt. Da viele ambulante Operationen in relativ kurzer Operationszeit erbracht werden können, ist eine entsprechend kurze Vollnarkose mit ebenso geringer Belastung des Organismus möglich.

Fragen und Antworten

1. Welche Voraussetzungen muss man vor einer ambulanten Operation erfüllen?

  • Sie dürfen nicht an schweren organischen Erkrankungen leiden, insbesondere nicht an bisher unzureichend behandelten.
  • Sie dürfen keine akuten infektiösen Erkrankungen mit Fieber haben.
  • Sie müssen die Empfehlungen für das Verhalten vor und nach der Operation in Narkose/Regionalanästhesie verstehen und befolgen.
  • Ausreichende Betreuungsmöglichkeiten in der häuslichen Umgebung für die Zeit nach der Operation müssen gegeben sein.

2. Was passiert vor dem Operations-Tag?

  • Voruntersuchung und Vorbesprechung für die Anästhesie und die Operation.
  • Beurteilung der Eignung für eine ambulante Durchführung von Anästhesie und Operation.
  • Besprechung der Verhaltensregeln für den Operationstag.

3. Wie verläuft der Operations-Tag?

  • Zum Operationstermin erscheinen Sie bitte nüchtern.
  • Nach Eintreffen in der Praxis werden Sie in den Aufwachraum-Bereich begleitet und für die Anästhesie und Operation vorbereitet.
  • Nach Anästhesie und Operationsvorbereitung beginnt die Operation, die je nach Eingriff unterschiedlich lange dauert.
  • Ist die Operation abgeschlossen, werden Sie in den Aufwachraum gebracht und dort gegebenenfalls mehrere Stunden betreut, bis die Entlassung nach Hause möglich ist.
  • Für den Weg nach Hause sowie die häusliche Betreuung für den Rest des Tages und die Nacht nach der Operation muss eine Vertrauensperson Sie unterstützen.
  • Sollten Probleme auftauchen, sind der Operateur und/oder Anästhesist 24 Stunden für Sie erreichbar.

4. Warum darf ich vor der Operation nichts essen oder trinken?

Durch die Narkose werden neben dem Bewusstsein und dem Schmerzempfinden auch die Schutzreflexe (z.B. Schluck-, Würg- und Hustenreflex) ausgeschaltet. Es besteht die Gefahr, dass Mageninhalt in den Rachen gelangt, eingeatmet oder ungeschützt in die Luftwege gelangt und eine schwere Lungenentzündung hervorruft.

Diese Gefahr ist umso größer, je größer der Mageninhalt ist, das heißt, je kürzer die letzte Mahlzeit zurückliegt. Vor jeder Narkose sollten Sie im Interesse Ihrer eigenen Sicherheit mindestens sechs Stunden keine Nahrung zu sich nehmen und mindestens vier Stunden (bei Kindern zwei Stunden) nicht mehr trinken.

Auch ein Bonbon, ein Kaugummi und eine Zigarette erhöhen den Magensaftanteil und damit den Mageninhalt.

5. Wie schnell wirkt die Narkose?

Die modernen Medikamente ermöglichen ein rasches und sanftes Hinübergleiten über einen schlafähnlichen Zustand in die Allgemeinanästhesie. Sowohl beim Einspritzen der Medikamente in den Infusionsschlauch als auch bei der Verabreichung der Narkosegase mit der Atemluft schlafen Sie nach etwa einer halben Minute tief und fest ein.

6. Wache ich während der Narkose wirklich nicht auf?

Nachdem Sie eingeschlafen sind, überprüft Ihr Anästhesist ständig neben den lebenswichtigen Organfunktionen (wie Blutdruck, Herzschlagfolge, Sauerstoffaufnahme im Gewebe) die Narkosetiefe. Mit Hilfe der heute verfügbaren Überwachungsgeräte und Medikamente kann er sehr genau und rasch die Narkosetiefe steuern und vorzeitiges Erwachen verhindern. Sie brauchen sich also keine Sorgen zu machen, dass Sie während der Operation wach werden.

7. Wie stark werden die Schmerzen nach der OP sein?

Schmerzen nach der Operation sind nicht vollständig zu vermeiden, sie können aber heute auf ein erträgliches Maß begrenzt werden. Der Bedarf an Schmerzmitteln hängt vor allem von der durchgeführten Operation ab. Um Ihnen die Zeit nach der Operation so angenehm wie möglich zu machen, wird bereits während des Eingriffs die Dosierung auf den erwartenden Bedarf abgestimmt.

Nach Ende der Operation kann die Behandlung jederzeit nach Ihrem individuellen Bedarf verändert werden. Wir informieren Sie gerne in einem persönlichen Gespräch genauer über Möglichkeiten adäquater moderner Therapie insbesondere unter Berücksichtigung regionaler/lokaler Anästhesieverfahren.

8. Kann es passieren, dass ich nicht mehr aufwache?

Die Narkose ist heute so sicher wie nie zuvor. Diese Tatsache ist vor allem der Entwicklung neuer Medikamente und besserer Überwachungsmöglichkeiten für die Funktion der lebenswichtigen Organe zu verdanken. Dennoch können auch heute in seltenen Fällen lebensbedrohliche Komplikationen auftreten.

Das Risiko hierfür wird vor allem von den Begleiterkrankungen des Patienten und von der durchgeführten Operation bestimmt, weniger von der Narkose selbst. Für körperlich belastbare Patienten, die sich einem begrenzten Eingriff unterziehen müssen, ist es äußerst gering.

Selbst schwere Organerkrankungen, die jedoch ausreichend und konsequent behandelt sind, stellen heutzutage keinen absoluten Hinderungsgrund für eine ambulante Anästhesie und Operation dar.

9. Ist mir nach der Operation übel?

Früher waren Übelkeit und Erbrechen nahezu unvermeidliche Folgen jeder Narkose. Die modernen Medikamente lösen die unangenehmen Nebenwirkungen wesentlich seltener aus, einige sind sogar zu ihrer Behandlung geeignet.

Dennnoch können wir leider auch heute noch keine Gewähr für eine Aufwachphase ohne Übelkeit geben. Häufigkeit und Ausprägung hängen von der persönlichen Veranlagung und der durchgeführten Operation ab. Bei bekannter Veranlagung können wir jedoch besondere vorbeugende Maßnahmen und Medikamente anwenden.

10. Wann darf ich wieder essen und trinken?

Zu frühzeitige Zufuhr von Flüssigkeit und fester Nahrung nach einer Narkose kann zu Übelkeit und Erbrechen führen. Im eigenen Interesse sollten Sie daher mit dem Trinken warten, bis das betreuende Personal im Aufwachraum Sie dazu auffordert.

Bei Operationen an den Bauchorganen sollten Sie sich an unsere individuellen Empfehlungen halten. Nach Regionalanästhesie dürfen Sie unmittelbar nach der Operation (Getränke vorhanden, Essen bitte mitbringen) essen und trinken.

11. Wann bin ich wieder richtig wach?

Die modernen Medikamente lassen eine sehr gute Steuerung der Anästhesiedauer zu. Schon wenige Minuten nach Ende der Operation sind Sie  wieder „wach“ im Sinne der Anästhesisten.

Das heißt, dass Sie selbst wieder ausreichend atmen können, Ihre Schutzreflexe zurückgekehrt sind und wir uns mit Ihnen verständigen können. Bis Sie Ihrer Umgebung wieder wache Aufmerksamkeit entgegenbringen und sich für Aktivitäten wie Lesen, Fernsehen u. ä. interessieren, vergehen jedoch in Abhängigkeit von Art und Dauer der Operation mindestens 20 Minuten, gelegentlich auch mehr als eine Stunde.

Diese Zeitspanne ist auch von der Art und Dosis der Schmerzmittel abhängig, die Sie nach der Operation benötigen. Richtig „wach“ sind Sie vor Ihrem Nachhauseweg. Dennoch benötigen Sie dafür eine Begleitperson. Ansonsten organisieren wir ein Transport mit einem Taxi oder dem Deutschen Roten Kreuz bzw. Malteser Hilfsdienst.

12. Wie finde ich den richtigen Operateur?

Alle im Zentrum chirurgisch, anästhesiologisch und operativ tätigen Fachärzte haben außer ihrer Gebietsbezeichnung als Facharzt eine zusätzliche Spezialisierung, die in mehreren Jahren an großen Krankenhäusern erworben wurde.

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